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Unsere Weihnachtsgeschichte, die wir im letzten Jahr verschickten:




 



Die zwei Wölfe

(aus Amerika, Quelle: unbekannt)

Unter dem weiten Sternenhimmel, saßen Roter Hirsch, der Älteste des Volkes, und Leichte Feder, der Sohn seines Enkels, am wärmenden Feuer. Es war die erste Lange Jagd von Leichter Feder gewesen; die Jagd, die ihn zum Mann machen sollte. Schweigend saßen sie eine Weile, lauschten der Stille und den eigenen Gedanken. „Großvater“, begann der Junge zögerlich, „ich soll ein Jäger werden und ich habe mit deiner Hilfe nun meine erste Lange Jagd beendet. Doch die Ruhe will nicht in mein Herz einkehren. Heiter und fröhlich ging ich mit dir auf meine erste Jagd, doch bald war ich unruhig und traurig, weil ich keine Spuren fand. Als du mir sie zeigtest, wurde ich sogar wütend und vertrieb mit meinen lauten Worten das Büffelkalb, das wir sonst erlegt hätten. Am Morgen war mein Herz weit vor Freude über den Himmel, die Erde und das Wasser, doch am Nachmittag hasste ich die Sonne, die Menschen und mich selbst. Warum ist das so?“ Roter Hirsch sah in den Himmel hinauf, sah ins Feuer, sah in sein Herz. Nach langem Schweigen sprach er schließlich: „Seit Anbeginn der Welt, leben im Herzen eines jeden Menschen zwei Wölfe. Der eine ist weiß und strahlt wie die Mittagssonne, der andere ist schwarz wie die mondlose, wolkenverhangene Nacht. Erbittert kämpfen beide miteinander.“„Kämpfen diese Wölfe denn auch in meinem Herzen?“, fragte Leichte Feder und legte die Hand auf seine Brust. „Ja, auch in deinem Herzen“, nickte der Alte. „Auch in meinem Herzen, auch in dem deiner Schwestern und Brüder. Sie leben und kämpfen im Herzen eines jeden Menschen. Doch die Wölfe unterscheiden sich nicht nur in der Farbe ihres Fells. Der schwarze Wolf fletscht die Zähne, er droht und knurrt und beißt, er ist rachsüchtig, grausam und gierig. Der weiße Wolf aber ist klug, sanft und liebevoll. Er liebt die Menschen und ist gütig und weise.“ Leichte Feder sah lange in die Glut des erlöschenden Feuers. Schließlich fragte er leise: „Wird aber nicht der schwarze Wolf den weißen töten? Ist nicht im Kampf der Wütende dem Sanften überlegen? Aber welcher Wolf ist nun der stärkere? Welcher wird den Kampf gewinnen?“ „Der, den du fütterst“, antwortete der Alte.

Worauf wir uns konzentrieren, das wächst. Als Menschen haben wir die Wahl. Wir können uns dafür entscheiden welchen Wolf wir füttern wollen. Welchen Gefühlen und Gewohnheiten geben wir Raum? Wie gehen wir mit unserer Sprache um? Welche Worte sprechen wir aus? Welche nicht? Von der "Verrohung der Sprache“ ist es nicht weit zu Pöbeleien und Handgreiflichkeiten. Das haben wir in diesem Jahr eindrücklich sehen müssen an verschiedenen Orten in Deutschland. Aus üblen Gedanken wurden üble Worte. Aus Worten wurden Taten. Welcher Wolf wird da gefüttert in unserem Land?

Weihnachten dagegen ruft uns dazu auf, bewusste Entscheidungen für das Gute zu treffen.
Richard von Weizäcker sagte in seiner Weihnachtsansprache 1992 als Bundespräsident „Weihnachten lädt uns zur Gemeinsamkeit ein, zum Nehmen und Geben, zum Zuhören und Verstehen.“ Diese Worte sind heute aktueller denn je.

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachtstage im Kreis ihrer Familie und für das neue Jahr Glück, Gesundheit, Gottes Segen und die Weisheit, den „richtigen Wolf zu füttern“!

Ihr Wolfgang Hanke
mit dem gesamten Hanke-Kreativ-Team
Ihre Spezialisten für Dachfenster, Fenster, Türen und Tore, Innenausbau




 

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